Nun ist das neue Jahr schon wieder 4 Monate alt, ein Drittel vom 2017 ist Vergangenheit. Ich habe mich an das Jahr gewöhnt. Wenn ich ein Datum notieren muss, schreibe ich nun richtig: xx.xx.2017! Ich habe 2016 wirklich abgeschlossen... und habe mich ans 2017 gewöhnt? Mmh, gibt mir zu denken!
Heute habe ich mal wieder meinen Rückzugsort neu gestaltet. Dieser Ort, der von meiner Tochter kürzlich liebevoll „Jesus und du - Eggli“ (Jesus und du – Ecke) genannt wurde, habe ich heute abend neu eingerichtet. Dabei sind mir die Jahreslose der letzten 10 Jahre in die Hände gekommen. Ich habe diese nach Jahren geordnet und dann mir selber vorgelesen. Dabei habe ich mir in Erinnerung gerufen, was jeweils in jenem Jahr gelaufen ist. Und ich bin einfach überwältigt! Was für eine Kraft in Jahreslosen liegen kann..., auch dann, wenn wir es in der jeweiligen Situation nicht zuordnen können.
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Da war das Jahr 2007. In diesem Jahr wurde ich 40 Jahre alt. Es war das Jahr nach dem Beginn einer Ehekrise, die nun aber zum Glück schon wieder auf dem Weg zur Besserung war.
Zum Anfang dieses Jahres erhielt ich das Jahreslos aus Psalm 16,11:
Du tust mir kund
den Weg zum Leben;
vor dir ist Freude die Fülle
und liebliches Wesen zu deiner
Rechten ewiglich.
Die Ehekrise von 2006 verlieh meinem Leben eine ganz neue Dynamik. Es war, als ob ich aus einem Irrglauben erwachte und nach 15 Jahren Ehe begann zu begreifen, was wirklich zählt. Da war eine Frau, die auch Bedürfnisse hatte. Da waren Teeager, die ihren Vater brauchen... und da war ein Mann, der nicht wusste, wie im geschah und der selber keine Lösung sah. Das einzige was ihm klar wurde: Ich brauche übermenschliche Hilfe! Ich brauche Gott!
2007 begann ich jeweils eine Woche im Jahr in einer einsamen Hütte mit Gott allein zu verbringen, ohne Familie, ohne Freunde, ohne Ablenkung! Es war dann auch auf der Alp jenes Jahres, als ich mein erstes ernsthaftes und aufrichtiges Gebet seit Jahren gebetet hatte: „Jesus, ich kenne dich nicht! Wenn es dich wirklich gibt, dann zeige du dich mir! Ich kann nicht mehr! Ich brauche dich!“ Meine erste Hinkehr zu Jesus war 1983. Aber meine wirkliche Hinkehr war an jenem bedeutsamen Tag in 1800 Metern Höhe, als mir in der ganzen Dimension bewusst wurde, dass ich als Ehemann und Vater versagt habe und ich keinen Ausweg sah. Und nur Gott konnte mich retten.
Und diese Kapitulation vor Gott, ermöglichte es IHM auch seine Zusage wahr werden zu lassen: Mir den Weg zum Leben kund zu tun und mir Freude in Fülle zu schenken! Meine Bereitschaft war SEINE Möglichkeit! Heute erlebe ich dieses Jahreslos von 2007 wahrhaftig..., aber es sollte ein langer Weg bis dorthin sein.
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Das folgende Jahr 2008 war gekennzeichnet vom wirklichen Kennenlernen meines himmlischen Vaters. Es war wieder in der Alphütten-Woche, als ich sein Vatersein so richtig erkannte. Es ging mir zuvor ähnlich, wie Martin Luther, der auf die Frage seines geistlichen Vaters „Martin, was suchst du?“ antwortete: „Einen barmherzigen Gott, einen Gott, den ich lieben kann!“ Ich kannte so einen Gott nicht, ich kannte diesen Vater nicht, den ich lieben kann! Ich sehnte mich nach einer wirklichen Herzensbeziehung zu diesem himmlischen Vater und ich sagte es IHM, der sich natürlich nicht zweimal bitten liess. Er erwies sich mir als liebenden Vater. Und das Jahreslos für das Jahr 2008 waren die Verse aus Psalm 42, 2-3:
Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt,
so sehne ich mich nach dir, mein Gott!
Ich dürste nach Gott, nach dem wahren, lebendigen Gott!
Ist das nicht erstaunlich? Ich hatte wirklich nach frischem Wasser gelechzt und in meinem Sein erlebte ich immer wieder diese frischen Quell. Aber das war erst der Anfang einer Reise.
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2009 möchte ich als ein Zwischenjahr bezeichnen. Gewöhnungsjahr könnte man ihm auch sagen. Ich war in den vergangenen beiden Jahren so sehr von Gott gesegnet worden, dass ich mich an den Segen gewöhnt hatte. Und nach all dem Erlebten fuhr mein Lebensschiff auf ruhigem Wasser..., aber auch auf ereignislosem Wasser. Ich arrangierte mich mit der neuen Situation, dass ich Gott nun anders kannte und es war auch in dieser Zeit, als ich mich mit meinem irdischen Vater aussöhnte und eine wirklich gute Beziehung begann, die bis heute andauert.
Da fällt mir gerade auf, dass dieses Ereignis der Versöhnung mir enorm Aufwind gegeben hat. Ich spürte nicht mehr den Blick meines irdischen Vaters, der mich kontrolliert. Ich erlebe ihn heute als einen Freund, der immer ein Ohr für mich hat. Wir sitzen oft beisammen und trinken zusammen ein Glas Wein. Und er drückt immer wieder seine Freude über mein Tun aus....! Gewöhnungsjahr!? Nein, doch irgendwie nicht. Und somit nicht ganz ereignislos. Über diesem nicht ganz ereignislosen Gewöhnungsjahr 2009 stand der Vers aus 1. Johannes 5,4:
Unser Glaube ist der Sieg, der die Welt überwunden hat!
War es nicht genauso? Mein erstarkter Glaube überwand die Barriere zwischen mir und meinem irdischen Vater und führte mich in eine noch nie dagewesene Vater-Sohn-Beziehung.
Irgendetwas trieb mich allerdings immer noch um. Ich hatte zwar meinen himmlischen Vater ganz neu kennengelernt, meinen irdischen Vater lieben gelernt, aber in Teilbereichen meines Lebens war ich immer noch ein Getriebener, wollte ich immer noch irgend jemandem etwas beweisen..., und auch heute spüre ich es noch, wie immer wieder solche Ambitionen in mir erwachen...
Die Bibelworte aus dem ersten Johannesbrief waren für mich natürlich nach dem Erlebten eine Proklamation dessen, was ich erfahren durfte. Trotzdem glaube ich heute, dass mir der immerwährende Kampf für meinen Glauben zu wenig bewusst war. Und ich darum auch wieder zurück in alten Verhaltenmuster fiel. Leistung – beweisen- besser sein! Woran glaubte ich nun eigentlich? An Gott oder an mich?
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Im Jahr 2010 war mein Herz wieder weicher geworden. Ich merkte, wie meine Arbeitskollegen mir ein Anliegen wurden. Ich getraute mich, meinen Glauben vor ihnen kundzutun und erlebte dabei unerwartetes Wohlwollen ihrerseits. Anfangs Jahr wurde ich durch diesen Jahreslos aus Psalm 89,14 dazu ermuntert:
Herr, du hast einen gewaltigen Arm,
stark ist deine Hand!
Als ich dann den Vers im Bibelkontext anschaute, entdeckte ich, dass der zweite Teil des Verses mir unterschlagen wurde. In einer anderen Übersetzung heisst der ganze Vers:
Wie stark ist dein Arm,
wie gewaltig deine Hand!
Du erhebst sie zum Zeichen deines Sieges!
Ich dachte mir, als ich das bemerkte: „Das geht jetzt aber gar nicht, dass nur der halbe Vers auf die Loskarte geschrieben wurde! Gott erhebt seine Hand zum Zeichen seines Sieges. Und ich bin“, das war mir bewusst, „ein Teil dieses Armes!“
Was für ein starkes Bild, das nicht nur einen meiner grössten Wünsche widerspiegelte, nämlich eine allein mir massgeschneiderte Rolle in dieser Welt zu spielen, sondern auch eine Manifestation von Gottes Kraft in mir, seinem Arm!
Es veränderte sich Einiges an meinem Arbeitsplatz. Ich gewann an Selbstsicherheit und glaubte je länger, umso mehr daran, dass Gott es war, der mich an diesen Arbeitsplatz gestellt hat. Das glaube ich auch heute, 7 Jahre später immer noch! Und ich bin immer noch gerne dort! Noch mehr hat sich seither verändert und ich konnte schon einige Male den Arm Gottes symbolisch zum Zeiches des Sieges erheben!
Mit jedem Jahres-Rückblick auf ein erlebtes und passendes Jahreslos wurde die Spannung gesteigert, was Gott wohl im nächsten Jahr mir sagen möchte und wie er dies in meinem Leben Realität werden lässt.
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Und dann kam das Jahr 2011! Als ich den Vers aus Jesaja 26,4 zog, war ich nicht sonderlich darüber beeindruckt. Aber im Nachhinein merke ich, dass es ein vorsorglicher Vers war und mich auf dieses Jahr, das Jahr meines grössten Zusammenbruchs, vorbereiten sollte:
Verlasst euch stets auf den Herrn;
denn der Herr ist ein ewiger Fels!
Habe soeben meinen Tagebuch-Eintrag vom 02.01.2011 gelesen. Da habe ich doch tatsächlich geschrieben: „Herr, ist dieses Jahr 2011 wieder mal ein Jahr der Totalumgestaltung des Alten Egos, das Biest, das immer noch schwimmen kann??? ;-) Ich bin gespannt, was mich da alles erwartet!“
Heute kann ich darüber schmunzeln, aber wenn ich gewusst hätte, wie allumfassend Gott dieses Gebet, bzw. diese Frage im 2011 und den folgenden Jahren beantworten würde....! Ich weiss nicht, ob ich mich nicht eher gefürchtet hätte! Eins ist mir nun wieder eindrücklich klar geworden! Gott weiss genau, welchen Vers ER uns mit auf den Weg geben muss!
Im August dieses Jahres ist einer meiner grössten Träume zerbrochen. Ein Traum, in den ich sehr viel Zeit investiert habe. Den Traum vom Musiker. Acht Jahre lang hatte ich immens viel Zeit und Energie aufgebracht, um Tenorsaxophon zu praktizieren und zu lernen. Von einfachen Lehrern über Semi-Professionelle bis hin zur Teilnahme in einer Jazzschule habe ich mein ganzes Denken und Tun auf den einen Gedanken ausgerichtet: Mit meiner Musik die Welt zu bewegen. Als mir aber dann im August die Aufnahme in eine Band verwehrt geblieben ist, brach meine ganze selbstgebastelte Welt wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Schon wieder ein Volltreffer: „Verlasst euch auf den Herrn, denn der Herr ist ein ewiger Fels!“ Nicht mein Saxophonspiel, nicht mein Enthusiasmus, nicht meine Wünsche, nicht Dies und Jenes soll ich als Fundament für mein Leben wählen, nein Gott allein ist der Fels.
Gott ist grosszügig: Er gönnt uns viel mehr Freuden und Leidenschaften, als das wir uns selber zugestehen wollen. Aber wenn wir ihn bitten, dass er uns in sein Bild verändern soll, dann tut er das und muss dann auch mal zu Massnahmen greifen, die wir im ersten Moment nicht verstehen können und unser Leben stark ins Wanken bringen. Und dies war mein Gebet in jener Zeit. Mein Fehler war, dass ich IHM nicht freie Hand lassen wollte (und wusste, das Musik mein Leben ist!). Aber Gott war anderer Meinung und erhörte mein Gebet.
Ja, lieber Mann, du hast recht! Ich habe geschrieben, dass meine Beziehung zu Gott viel besser geworden war..., und gerade darum habe ich das obige Gebet gesprochen, die Bitte nach "in sein Bild von mir verwandelt werden" gestellt! Ja, Gott wollte mich noch mehr umgestalten und nicht mit dem bisher Erreichten zufrieden sein.
Genau diesen Umstand beschreibt C.S. Lewis in seinem Buch „Pardon, ich bin Christ!“ im Kapitel „Die Kosten überschlagen“. Und weil er es so treffend formuliert, sei dieser kleine Einschub gewährt:
„Ich glaube, viele von uns neigen dazu, wenn Christus uns fähig gemacht hat, eine oder zwei Sünden zu überwinden, die uns eine offensichtliche Last waren, zu meinen, jetzt wären wir gut genug (auch wenn wir das nie so ausdrücken würden). Er hat schon alles getan, was wir von ihm wollten, und wir wären dankbar, wenn er uns nun in Ruhe liesse. „Ich war nie darauf aus, ein Heiliger zu werden“, sagen wir, „ich wollte immer nur ein normaler, anständiger Kerl sein.“ Und wenn wir das sagen, bilden wir uns ein, wir wären demütig.
Aber das ist der fatale Irrtum. Natürlich waren wir nie darauf aus und haben auch nie darum gebeten, zu einem Geschöpf zu werden, wie er es aus uns machen wird. Aber die Frage ist nicht, was wir selbst gern sein möchten, sondern wie er sich uns gedacht hat, als er uns erschuf. Er ist der Erfinder, wir sind nur die Maschine. Er ist der Maler, wir sind nur sein Bild. Woher sollen wir wissen, wie er sich uns gedacht hat?“
Mein Erleben. Ich dachte, ich sei mit dem Ärgsten durch, meine offensichtlichsten Mängel seien behoben worden und nun konnte ich MEIN Leben mit Gott geniessen. Aber Gott hatte seinen Fokus auf etwas ganz anderes gerichtet: ER wollte mich ganz, nicht nur halb! Denn es gab etwas, dass mir noch fast heiliger war, als Gott selber: MEINE Musik! Und ER wusste, welchen Einfluss diese auf meinen Selbstwert hatte. Die Musik und mein Instrument bedeutete mir alles! Aber Gott wollte mein ALLES sein!
Und als mir im August 2011 meine ganze Daseins-Berechtigung entzogen wurde (so zumindest kam es mir damals vor), brach MEINE Welt zusammen. Aber mein Vater im Himmel wusste, dass es der einzige Weg sein würde, der mich aus meiner Ich-bezogenheit rauslösen würde.
Da es für mich wirklich ein Zusammenbruch war, musste ich das erste Mal als Erwachsener Seelsorge in Anspruch nehmen. Ich wusste nicht mehr ein noch aus. Heute weiss ich und bin Gott dafür dankbar, dass es der beste Weg für mich war. Denn was daraus entstand, war alles andere als Kleingemüse!
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2012 stand dann ganz im Zeichen der Aufarbeitung des Zusammenbruchs und der erneuten Neuausrichtung auf Gottes Wirken in meinem Leben. Und in dieser Zeit begleitete mich das Jahreslos aus 2. Thess. 3, 3:
Der Herr ist treu;
der wird euch stärken
und bewahren
vor dem Bösen.
Und wie er treu war. Ich hatte bereits erwähnt, dass ich professionelle Hilfe brauchte, um mein „Versagen“ zu überwinden. Und dies passierte mit Hilfe eines väterlichen Freundes, den ich zwar noch gar nicht so lange kannte, bei dem ich mich aber vom ersten Treffen an überaus geborgen fühlte. Dieser Freund führte mich Schritt für Schritt noch eine Stufe mehr in Gottes bedingungslose Vaterliebe.
Eigentlich hätte ich mich fragen müssen: „Geht das überhaupt noch?“ Die Antwort ist einfach: Ja, es ging und es geht auch heute noch! Gott ist so unermesslich unbegrenzt, dass seine Liebe in seiner ganzen Breite, Höhe und Tiefe nicht in einem Menschenleben vollumfänglich erfassbar ist. Auch wenn wir tagtäglich danach streben und sie tagtäglich erfahren. Vollkommen wird es erst im Himmel sein.
Aber auch mit der neuen wiedergewonnenen Freiheit heisst es sorgsam umzugehen. So kam es, dass ich in jenem Frühjahr bei unseren Nachbarn an einem gemütlichen Abend einen solchen Rausch einfing, dass ich nicht mehr wirklich wusste, wie ich heimkam. Und dafür schämte ich mich bodenlos. Schlimmer für mich war eigentlich noch der Umstand, dass meine geliebte Frau sich für mich schämen musste. Ein paar Wochen später bekundeten meine Nachbarn aber vollstes Verständnis, was mich ein wenig entspannter sein liess. Trotzdem war dies ein gekonnter Schuss vor den Bug, der mich wachrüttelte.
Wenn ich nun aber im Nachhinein in meine damalige Situation zurückblicke, dann war das einer jener Momente, die mich lernten die Bewahrung vor dem Bösen in Anspruch zu nehmen.
Aber es gab auch Gutes zu berichten in jenem Jahr. Meine Beziehung zu meiner Frau wurde in jenem Jahr noch mehr vertieft, ich erlebte eine geniale Alpzeit (siehe 2007) und viele offene Fragen wurden wie von selber gelöst. Es war ein wahrer Segensregen, der auf mich niederprasselte!
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2013 war ein Schlüsseljahr für mich, im Rückblick wohl DAS Schlüsseljahr schlechthin. So vieles ist geschehen, wovon ich heute noch profitiere, dafür dankbar bin und mich zum grossen Teil geformt hat. Ja, 2013 war wirklich ein besonderes Jahr!
Nach meinen Tagebuch-Recherchen zu diesem Jahr, war ich nun selber wieder gespannt, welcher Vers mich damals begleitete:
Jesus spricht:
Euer himmlischer Vater weiss,
dass ihr all dessen bedürft.
Matthäus 6,32
Oh, ja, wie wahr! Was wurde mir in diesem Jahr nicht alles geschenkt! Da bleibt mir selber die Spucke weg!
An Auffahrt ging ich das erstemal mit ans FreeAtHeart - Männercamp nach Vaumarcus, was mich in meiner Männlichkeit enorm bestärkte und mir auch ein anderes Selbstverständnis und Selbstvertrauen gegeben. Ich war wie David. Mein Gebet um diese Zeit an Gott war: „Mach mich wie David! Ich möchte ein Mann nach dem Herzen Gottes sein!“ Während des Camps wurde ich mehrmals mit David angesprochen oder mit David verglichen, obwohl ich nicht David heisse (und auch nicht so angeschrieben bin ;-) )! Das war mir genug Bestätigung, dass ich in Gottes Augen schon so ein Mann bin. Was für ein Erlebnis!
Zeitgleich wurde ich von einem Begleiter ins GeoCaching eingeführt. Ein Hobby der modernen Schatzsuche mithilfe von GPS-Signalen. Es hat wohl kaum ein Hobby vorher gegeben, dass mir so viel Spass gemacht hat und ich heute immer noch liebend gern betreibe.
Als Resultat vom Männercamp und meinem gewonnenen Selbstvertrauen begann ich nach dem Camp mit einer privat organisierten und finanzierten Männerarbeit. Ich lade Bekannte, Verwandte, alte Freunde, Arbeitskollegen ein und dann wird es ein gemütlicher Abend am Feuer, wo Männer in Kontakt und ins Gespräch kommen. Es ist wohltuend zu sehen, wie die Männer immer wieder gerne kommen, gute Gespräche führen über Gott und die Welt und den Sinn des Lebens!
Ich habe im 2013 auch noch eine Seelsorge-Ausbildung in Angriff genommen, die bis Juni 2014 dauerte. Aber schon in den ersten Tagen der Ausbildung erhielt ich ein ganz anderes Bild von Jesus, neue Horizonte taten sich auf, Gebundenheiten wurden gebrochen und das Bild, das Jesus von mir hat (in meiner Vorstellung) wurde grundlegend geändert.
Ich begann zu träumen und erlebte in meinem Glaubensleben einen Klärungsschub, wie wohl nie zuvor.
Und ein kleines Highlight des Jahres, das es nicht zu unterschätzen gilt, entnahm ich soeben noch dem Tagebuch. Da steht in einem Tagebuch-Eiintrag im November folgendes: „Meine Frau und ich hatten einen guten Abend und wir hatten viel zu reden..., bis sie dann einmal sagte: „Es ist schön mit dir so viel zu reden, aber ich muss noch etwas für Sonntagmorgen vorbereiten!“ Ist da die Rolle nicht vertauscht??? :-)“
Ja, das könnte man fast meinen. Und das nach mehr als 20 Ehejahren! Meine Verwandlung in diesem Jahr liess meine Umgebung nicht ungerührt. Ich hatte mich offenbar von meiner Ich-Bezogenheit ein Stück weit entfernt.
Und über all diesen Erlebnissen steht das nur allzu wahre Wort:
„Euer himmlischer Vater weiss, dass ihr all dessen bedürft.“
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2014 zog ich zum Jahresanfang einen Bibelvers, dessen Inhalt mir schon seit einiger Zeit zum Gebetsanliegen geworden ist. Es ist der Vers aus Psalm 16, 11:
Vor dir ist Freude in Fülle.
Natürlich habe ich sofort nachgeschaut, ob das der ganze Vers ist, was nicht der Fall war, denn da steht in der Bible folgender vollständiger Vers:
Du tust mir kund den Weg zum Leben; vor dir ist Freude die Fülle und liebliches Wesen zu deiner Rechten ewiglich.
Nun wurde mir klar, dass ich diesen Vers schon 7 Jahre (2007) zuvor gezogen hatte, aber dieses Jahr offenbar die Betonung auf die „Fülle“ gelegt wurde.
Diese Fülle äusserte sich dadurch, dass meine Beziehung zu Jesus immer persönlicher und tiefer wurde und infolge der Seelsorge-Ausbildung noch weitere "Ungereimtheiten" in meinem Leben geklärt wurden. Meine kleine Männerarbeit wuchs und an den Abenden wurde nicht nur Small-Talk betrieben, sondern wirklich aktuelle Lebensthemen der Einzelnen besprochen.
Auch erlebte ich Freude bei der Arbeit, weil ich mich vehement gegen Entscheide meines Chefs und für mein Team einsetzte, was er überrascht, über mein engagiertes Auftreten, zur Kenntnis nahm und dann auch korrigierte. Ich merke eine Akzeptanz meiner Arbeitskollegen und Vorgesetzten, wie ich sie vorher noch nie festgestellt habe. Wenn ich etwas sagte (was eher selten der Fall war), wurde hingehört. Ich scheute mich auch nicht unangenehme Dinge anzusprechen.
So kann ich fürs 2014 festhalten:
- Gott tat mir kund den Weg zu einem neuen Leben...
- ...ER erfüllte mein Tun und Sein mit Freude...
- ...und er gab mir ein liebliches Wesen (was nicht zwingend heisst, dass man zu allem „Ja und Amen“ sagt, sondern ein Sprachrohr für andere wird).
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2015 begann mit der Zusage aus Jesaja 65,18:
Freuet euch und seid fröhlich immerdar
über das, was ich schaffe.
Was dies wohl für dieses Jahr bedeuten mag?
Schon bald sollte sich herausstellen, dass ich ab diesem Jahr eine Kleingruppenleitung übernehmen würde und somit auch die Gemeinde-Mitarbeit geklärt war, nachdem ich 2011 nicht im Worship-Team mitmachen konnte und daher auch sonst keinen Job in der Gemeinde innehatte.
Ich freute mich wirklich über diese neue Herausforderung und auch darüber, wie sich die Kleingruppe entwickelte. In Tagträumen zeigte mir Gott, was meine Aufgabe in dieser Gruppe ist als fast jüngster unter erfahreren Christen. Es waren auch Tagträume, die mich durch schwerere Zeiten (Tod eines Kleingruppenmitglieds) durchtrugen und mir neue Hoffnung gaben.
Einmal freute ich mich über eine Gebetserhörung, die ich nicht erwartet hätte (Kleinglaube lässt grüssen!). So war ich immer noch mit GeoCaching beschäftigt und schaute die Weltkarte an. In welchen Ländern würde ich je mal einen Cache holen können? Das grosse Russland fiel mir dabei auf und ich dachte für mich, dass ich sowieso nie dorthin kommen würde, brachte es aber Gott im Gebet und traute ihm es auch zu, dass er das arrangieren könnte.
Offenbar erkannte ER diesen als ein Herzenswunsch von mir, denn 14 Tage später schickte mir ein Cacher eine Sprachnachricht, wo er mich nach Kaliningrad für 3 Tage einlud, damit wir die 13 Caches in dieser Exklave von Russland oberhalb Polen holen könnten. Er bezahlte mir den Flug, das Hotel und das Visum. Ich musste lediglich die Verpflegung in Kaliningrad berappen, was ich natürlich gerne übernahm. Und so kam es dann! Und das freute mich verständlicherweise über alle Massen! „....über das, was ich schaffe!“ Whow!
In diesem Jahr begann ich auch meine Schreibtätigkeiten als „Der Männerflüsterer“, was mir immer noch grossen Spass macht, ich mir aber manchmal zuwenig Zeit nehme.
Des Weiteren half ich einem Freund in Gesprächen, dass seine Ehe nicht zerbrach. Als er mir später einmal eröffnete, dass ohne jenen Abend und meine Intervention ihm gegenüber (da ich ganz anderer Meinung war als er), seine Ehe nicht mehr bestehen würde, konnte ich meinen Freudentränen keinen Einhalt gebieten.
Und noch dutzend andere freudige Erlebnisse durfte ich erleben, was mir die Jahresausrichtung klar machte: „ICH, Dein Gott, weiss, wie ich dich erfreuen kann!“
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2016 wurde ich mit einem leichten (aber schwerer zu erfüllenden) Korrekturvers aus Matthäus 25,40 „beglückt“, der lautet:
„Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt,
das habt ihr mir getan.“
Immer wieder war ich in diesem Jahr gefordert, anderen meine Hilfe anzubieten..., nein, das ist eigentlich falsch geschrieben..., meine Hilfe nicht vorzuenthalten.
Als ich das Jahreslos zog, war ich zuerst ein wenig enttäuscht. Aber bald hat Jesus zu mir gesprochen und mir klar gemacht, dass ich durch das Erleben der letzten Jahre ein wenig hochmütig geworden bin. Das äusserte sich dadurch, dass ich immer wieder über Leute, die meiner Hilfe bedurften, nicht gerade respektvoll dachte, sondern mich viel mehr darüber aufregte, dass sie sich nicht selber mehr in die Thematik vertieften oder die Ratschläge, die ich ihnen schon x-Mal gegeben habe, nicht ernst nahmen oder vergassen. Aber im Nachdenken über mein Jahresthema wurde mir es klar, dass dieses Worte bewusst an mich gerichtet ist.
Und so konnte ich in den ersten Tagen des Jahres meine Hilfe (als ComputerFreak) anbieten und gerne helfen. Zudem brauchten nun meine Eltern je länger, umso mehr meine (unsere) Hilfe, zumal mein Vater den Führerschein freiwillig abgegeben hat. Und auch hier erlebte ich es: „Hilf gern! Sie brauchen dich jetzt!“
Und ob es im Geschäft war oder bei Freunden und Verwandten: Dieser Vers bestimmte in vielen Situationen und Entscheidungen mein Denken und Handeln. Ich bin so froh, dass ich mich korrigieren lassen durfte! Und bin immer noch am Lernen! Am Laufen lernen!
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Und nun ist ein neues Kapitel aufgeschlagen. Das Jahr 2017!
Welcher Vers mich dieses Jahr begleitet, fragst du nun vielleicht? Das sage ich dir gerne:
Behüte dein Herz mit allem Fleiss, denn von ihm geht das Leben aus.
Sprüche 4,23
Ich glaube, dass es jetzt noch zu früh ist, ein Fazit über diesen Vers und seinen Einfluss auf mich zu machen..., aber ich weiss mit Sicherheit eines: Es wird ein spannendes Jahr!
Der Männerflüsterer