Ja, ich weiss: Eigentlich heisst es doch "Der Mensch..." und nicht "Der Mann...". Das stimmt! Und doch stelle ich bei mir und bei anderen Männern in gewissen Bereichen Tendenzen in Sachen Gewohnheiten fest, die nicht immer so wünschenswert zu sein scheinen. Darum habe ich mir Gedanken zu diesem Thema gemacht.
Als erstes habe ich gemerkt, dass ich mich selber immer wieder an Dinge gewöhne, die ich einmal ungeheuer interessant und spannend empfand. Auf einmal sind sie Alltag geworden und daher nicht mehr so spannend. Dinge, wofür ich anfangs Feuer und Flamme war oder ich mit Begeisterung betrieb, werden auf einmal langweilig! Langweilig? Ja, wirklich langweilig! Wieso denn das?
Als erstes habe ich gemerkt, dass ich mich selber immer wieder an Dinge gewöhne, die ich einmal ungeheuer interessant und spannend empfand. Auf einmal sind sie Alltag geworden und daher nicht mehr so spannend. Dinge, wofür ich anfangs Feuer und Flamme war oder ich mit Begeisterung betrieb, werden auf einmal langweilig! Langweilig? Ja, wirklich langweilig! Wieso denn das?
Desweiteren fiel mir auf, dass so geartete Gewohnheiten mir in irgendeiner Weise eine Unzufriedenheit überstülpen, ganz ungefragt und ganz subtil! Eine Unzufriedenheit, die mehr und mehr um sich frisst, je länger ich sie gewähren lasse!
Langeweile und Unzufriedenheit scheinen in dieser Hinsicht Geschwister zu sein. Wenn etwas mich beginnt zu langweilen, dann ist auch die Unzufriedenheit nicht weit. Vielmehr stellt sich die Unzufriedenheit ein, WEIL mir etwas langweilig geworden ist. Der Glanz von dem ehemals so Faszinierenden scheint wie weggeblasen und man sehnt sich den Urzustand zurück.
Du wirst dich nun vielleicht fragen, was für Dinge ich damit so meine. Nun vielleicht findest du dich in einem der folgenden Beispiele wieder:
- Findest du deine Frau/deine Partnerin immer noch so attraktiv wie einst? Oder hat sie ihren Glanz verloren? Vielleicht solltest du dich in so einem Fall mal Fragen, wieso dieser verloren gegangen ist. Behandelst du sie noch als Prinzessin? Schreitest du noch ein, wenn ein böser Drache, in welcher Form auch immer, sie bedroht? Als ein Ritter mit Leidenschaft für die Prinzessin? Oder überlässt du sie ihrem Schicksal?
- Bist du noch Feuer und Flamme für Jesus, der dir vielleicht mal alles bedeutete? Aber heute, in reiferem Alter, mit mehr Lebenserfahrung hast du deinen Glauben relativiert und auch dieser hat seinen Glanz verloren und ist langweilig geworden. Wo ist das Feuer hin? Wohin ist die Leidenschaft der anfänglichen Begeisterung hin?
- War einmal ein Verein dein Ein und Alles. Doch irgendwann ist dir das alles zu mühsam geworden, du fühltest dich ausgenutzt und von Menschen nicht genügend beachtet. Darum hast du irgendwann diesem Verein den Rücken gekehrt. Und sitzest heute alleine vor dem Fernseher und weisst, dass deine ehemaligen Kollegen und Freunde genau heute Abend in einer geselligen Runde zusammensitzen.
Ich glaube, dass sehr vieles, was sich vom Guten zum Schlechten entwickelt, aber auch umgekehrt, wenn sich etwas vom Schlechten zum Guten entwickeln soll, mit unserem Fokus zu tun hat. Worauf setzen wir unseren Fokus? Worauf setzt du deinen Fokus?
Sind es bei deiner Frau all die Marotten, die du je länger, umso mehr an ihr feststellst......? (Übrigens stellt vermutlich deine Partnerin dasselbe bei dir fest ;-) ) Oder staunst du immer wieder von Neuem darüber, was für schöne Augen sie hat, wie toll sie vielleicht den Haushalt "schmeisst" oder wie treu sie dir immer die Wäsche macht und mit Liebe dir den Kleiderkasten füllt mit frischgewaschener Wäsche? Solange du vermehrt die negativen Dinge fokussierst, wird sich auch deine Beziehung in diese Richtung entwickeln. Folge: Unzufriedenheit. Der Gärplatz für so manche Schnellschüsse und Dummheiten.
Deine Lebenserfahrungen sollten deinen Glauben eigentlich zum Guten beeinflussen, aber vielleicht fokussierst du hauptsächlich deine negativen Glaubenserfahrungen und diese machen dich des Glaubens überdrüssig. Vielfach sind es andere Glaubensgenossen, die uns zu schaffen machen. Wie wäre es, wenn du deinen Glaubensblick vorallem auf den Anfänger und Vollender des Glaubens richtest, auf Jesus? Und nicht auf sein fehlerbehaftetes Bodenpersonal?
Und vielleicht solltest du wieder mal einen Freund einladen und mit ihnen ein Bier trinken, jene Freunde, mit denen du früher Tage und Nächte verbracht hast. Auch sie sind älter und reifer geworden. Du kannst ihnen etwas geben und sie können auch dir ihre Lebensschätze kundtun. Wir brauchen Freunde!
Eine lateinische Lebensweisheit besagt: "Manche Dinge sehen wir nur, wenn wir das Meer überqueren und nehmen sie nicht zur Kenntnis, wenn wir sie stets vor Augen haben."
Vielleicht richtet sich unser Fokus auf die Staumauer, die Talsperre und wir vergessen dabei, dass dahinter ein wunderschöner Bergsee ist. Lass uns doch die Schätze, die wir einmal so schätzten, wieder neu entdecken. Richten wir unseren Haupt-Fokus doch auf das Gute und Schöne und Bewährte!
Der Männerflüsterer